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Energiebilanzierung in Liechtenstein

Die Liechtensteiner Gemeinden zeigen, wie konsequentes Monitoring nach dem 2000-Watt-Konzept wirkt – mit regelmässigen Bilanzen, klaren Analysen und gezielten Massnahmen.

Gebäudescharfe Bilanzierung als Monitoring- und Planungsinstrument

Bereits seit 2006 werden in Liechtenstein Energiestadtgemeinden objektscharfe Energiedaten in einem sogenannten Energiekataster erfasst. Der Energiekataster dient als wertvolle Grundlage für energie- und klimapolitische Entscheide, Planungen und Massnahmen. Was mit einigen Pionierenergiestädte begann, wird seit 2016 landesweit in allen elf Gemeinden umgesetzt. Alle Gemeinden bilanzieren zweijährig objektscharf und erstellen alle 4 Jahre darauf basierend ihre Energie- und Klimaschutzkonzepte. 

Die Bilanzierung erfolgt dabei nach dem in der Schweiz entwickelten Bilanzierungskonzept der 2000-Watt-Gesellschaft. Die benötigten Daten stammen von lokalen Energieversorgern, Gemeindeverwaltungen und Landesämtern. Bilanziert werden Primärenergieverbrauch und Treibhausgasemissionen in den Bereichen Wärme, Elektrizität und Mobilität um die Zielerreichung auf dem Weg zu Netto-Null-CO2, 100% erneuerbare Energieversorgung und 2000-Watt-Dauerleistung pro Person zu monitoren. Neben der Überprüfung des Zielpfads dient der Energiekataster auch als Planungsinstrument für leitungsgebundene Wärmeversorgung.

Energiebilanzierung in Liechtenstein

Energiebilanzierung in Liechtenstein

Energie- und Klimaschutzkonzept: Kennzahlen, Potenzial und Massnahmen

Neben der Gesamtbilanz werden für alle Bereiche detaillierte Kennzahlen zum Energieverbrauch, dem Anteil erneuerbar und der Energiemix berechnet. Um Unterschiede zwischen Gemeinden besser einordnen zu können, werden diese Kennzahlen in die Bereiche „Wohnen“ und „Nicht Wohnen“ aufgeteilt. So lässt sich gezielt ermitteln, ob auf dem Weg zur Zielerreichung insbesondere die Bevölkerung, das Gewerbe oder die Industrie stärker eingebunden werden müssen. Basierend auf den berechneten Kennzahlen, gebäudescharfen Daten (z. B. zur Wärmeerzeugung) sowie weiteren Gemeindedaten – etwa zur Wasserkraftproduktion oder zum Fahrzeugbestand – werden alle vier Jahre konkrete Massnahmen entwickelt, um vom aktuellen IST-Zustand auf den Zielpfad zu gelangen.

Erfolge und Herausforderungen

Die regelmässige Bilanzierung ermöglicht es, Entwicklungen bei Energieverbrauch und Emissionen transparent nachzuverfolgen und die Wirksamkeit energiepolitischer Massnahmen zu überprüfen. Bei Bedarf können so Massnahmen angepasst oder Neue definiert werden. Dies führt so zu einer zielgerichteteren Energiepolitik. Die Liechtensteiner Energiestädte konnten so mit ihren Bilanzierungen ein Schritt voraus gehen und die Grundlagen für eine gesetzliche Verankerung der Energiebilanzierung auf Landesebene schaffen. 

Eine Herausforderung bleibt jedoch: die Datenbeschaffung. Die Qualität der Bilanz hängt wesentlich von der Qualität der gelieferten Daten ab. Deshalb arbeitet eine Energiekatasterkommission, bestehend aus Gemeinde- und Landesvertretern, laufend an der Verbesserung der Datenerhebung, Koordination und Zusammenarbeit mit allen beteiligten Stellen.

Informations générales sur le projet

Réussites

- Regelmässiges Monitoring des Energieverbrauchs zur Überprüfung energiepolitischer Massnahmen

- Gesetzliche Grundlage für gebäudescharfen Energiekataster geschaffen

Année
ab 2006 (einzelne Gemeinden), seit 2016 alle Gemeinden im 2-Jahresrhythmus
Lieu
Liechtenstein
Communes

Contact

Julia  Frommelt Julia Frommelt
Conseiller/conseillère Cité de l'énergie
Lenum AG Gewerbeweg 15
9490 Vaduz
frommelt@lenum.com
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